Zusammenfassung der Studie

Harrison, Schajowicz und Trueta untersuchten 1953 die Auswirkungen der Hüftarthrose auf das gesamte Gelenk und machten dabei revolutionäre Entdeckungen. Sie fanden heraus, dass Knorpelschäden bereits bei allen Patienten ab 14 Jahren vorhanden waren, wobei in 71% der Fälle diese Schäden auf die nicht-belasteten Knorpelbereiche beschränkt waren. Die Forscher identifizierten die Druckbereiche im Hüftkopf und zeigten, dass die Durchblutung des Hüftkopfes während des arthrotischen Prozesses tatsächlich zunimmt. Besonders bemerkenswert war ihre Erkenntnis, dass tägliche Nutzung den Knorpel eher erhält als "abnutzt" - unzureichende Nutzung erwies sich als häufigste Ursache für Knorpeldegeneration. Die Studie stellte fest, dass Arthrose als Versuch des Gelenks verstanden werden sollte, ein degenerierendes Gelenk in ein funktionsfähiges Gelenk zu verwandeln, wobei der Reparaturversuch oft mehr Schäden verursacht als die ursprüngliche Degeneration.

Bedeutung der Studie

Diese Studie revolutionierte das Verständnis der Hüftarthrose grundlegend und ihre Erkenntnisse sind auch heute noch von enormer Bedeutung. Die Entdeckung, dass Belastung den Knorpel schützt anstatt ihn zu zerstören, widersprach dem damaligen medizinischen Verständnis vollständig. Die Forscher zeigten, dass Arthrose nicht einfach eine "Abnutzung" durch Überbeanspruchung ist, sondern eine komplexe Erkrankung, die alle Gelenksstrukturen betrifft. Ihre Erkenntnisse über die erhöhte Durchblutung während des arthrotischen Prozesses veränderten das Verständnis der Knorpelheilung und Osteophyten-Bildung fundamental. Die Studie legte den Grundstein für moderne Therapieansätze, die Bewegung und angemessene Belastung als therapeutische Maßnahmen verstehen. Harrison und Kollegen zeigten, dass der arthrotische Prozess ein gescheiterter Reparaturversuch ist, bei dem die "kräftigen und anhaltenden Reparaturversuche" die bereits gestörte Gelenkfunktion durch Osteophyten- Bildung und Hypervaskulariät weiter verschlechtern. Diese Erkenntnisse haben die Entwicklung konservativer Behandlungsansätze maßgeblich beeinflusst und bilden bis heute die wissenschaftliche Basis für bewegungsbasierte Therapiekonzepte.

Bedeutung für die konservative Schmerztherapie

Die Studienergebnisse bestätigen, dass kontrollierte Bewegung und angemessene Belastung essentiell für die Knorpelgesundheit sind, da Inaktivität zu Knorpeldegeneration führt. Dies unterstreicht therapeutische Ansätze, die durch gezielte Mobilisation und Bewegungstherapie die natürliche Knorpelernährung fördern und degenerative Prozesse in wenig belasteten Gelenkbereichen verhindern.

Quellen:

• https://aoj.amegroups.org/article/view/5539/html

• https://www.periodicos.capes.gov.br/index.php/acervo/buscador.html?

task=detalhes&id=W2114448539

• https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/13108925/

• https://cdn.amegroups.cn/journals/aoj/files/journals/28/articles/5539/public/5539-PB17-9785-

R3.pdf